Milch und Milchprodukte - gesund oder schädlich?

In dieser Woche wurde in der 20 Minuten über Milch, Milchprodukte und deren gesundheitlichen Nutzen berichtet. Wenn man der Milchindustrie glaubt ist Milch unverzichtbar für uns Menschen, besonders für Kinder. Als schlagendes Argument wird dort der hohe Kalziumgehalt und die vielen wichtigen Vitamine und Mineralstoffe angeführt.

 

Leider wurde dabei nicht erwähnt wie der menschliche Körper das Kalzium aus Milch und Milchprodukten aufnehmen kann. Milch enthält neben Kalzium auch sehr viel Phosphor. Das Verhältnis von Kalzium und Phosphor ist in der Milch sehr ungünstig und hemmt die Aufnahme von Kalzium. Ausserdem braucht es für die Kalziumaufnahme Magnesium und Vitamin D. Ist der Spiegel zu gering, kann auch Kalzium nicht richtig aufgenommen werden.

 

 

 

Es gibt sehr gute pflanzliche Kalziumquellen wie z. B. Kohlgemüse, Spinat, Mangold, Rhabarber, Tofu und Süsskartoffeln. Der Körper kann das Kalzium aus diesen pflanzlichen Produkten gut resorbieren. Wichtig ist aber auch hier auf eine ausreichende Versorgung mit Magnesium und Vitamin D zu achten.

 

Die Milch, die wir beim Grossverteiler kaufen, ist durch das Pasteurisierungsverfahren kurz stark erhitzt worden. Hitzeempfindliche Vitamine und wichtige Enzyme sind dadurch zerstört worden. Für mich stellt sich die Frage, welche gesundheitlichen Vorteile dann noch übrig bleiben.

 

Ausserdem werden in der konventionellen Tierhaltung Hormone, Antibiotika und Medikamente eingesetzt. Die Chance ist leider gross diese Substanzen auch in der Milch wiederzufinden.

 

Auch macht es einen Unterschied, ob die Kühe frisches Gras gefressen haben oder mit Fertigfutter gefüttert wurden. Die Milch von Kühen, die auf der Weide waren und Grass gefressen haben, weisen ein gesünderes Fettsäureprofil auf und enthalten mehr Vitamine und Mineralstoffe als Milch aus Massentierhaltung.

 

 

 

Die Milch wird aber nicht nur pasteurisiert, sie wird auch homogenisiert. Bei diesem Verfahren werden die Fettkügelchen  der Milch zerkleinert. Das verhindert die Bildung eines Fettrandes an der Oberfläche. Gleichzeitig erhöht sich dadurch aber auch das Allergierisiko. Im Darm bekommen die Kügelchen mehr Kontakt mit den Schleimhäuten und können dort Irritationen auslösen.

 

 

 

Milchprodukte bieten aus meiner Sicht durch den Fermentationsprozess noch eher einen gesundheitlichen Nutzen. Die enthaltenen Bakterien können zu einem ausgewogenen Darmmilieu betragen. Wird ein Joghurt aber nicht als Naturjoghurt sondern als Fruchtjoghurt verzerrt, hat man neben einem grossen Zuckerberg auch noch viele Zusatzstoffe zugeführt. Der gesundheitliche Nutzen ist somit direkt wieder dahin.

 

 

 

In der 20 Minuten wurde weiter berichtet dass Kinder, die ohne Milchprodukte aufgewachsen sind, im Schnitt 1,5 cm kleiner waren als ihre Altersgenossen. Das verwundert mich nicht, wenn man bedenkt dass die Kuhmilch Wachstumsfaktoren enthält, die auf das schnell wachsende Kalb abgestimmt sind. Jetzt kann man sich fragen ob es ein Nachteil ist wenn das Kind etwas kleiner ist oder ob es nicht ganz normal wäre.

 

 

 

Für mich macht immer die Dosis das Gift. Hin und wieder einen Joghurt, etwas Quark oder Käse aus Bioproduktion ist wahrscheinlich kein grosses Problem. Der hohe Konsum an Milchprodukten ist aus meiner Sicht aber eher kritisch zu bewerten.

 

Und noch dazu gibt es viele Alternativen. Zum Obstsalat passt Seidentofu z. B. sehr gut. Einfach mal ausprobieren. Schmeckt, wie ich finde, sehr gut und bringt noch dazu Abwechslung in die Ernährung. Viel Spass beim Ausprobieren und schöne Pfingsten.

 

 

 

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